Die Karteikästen der Anlagenbuchhaltung

Die Karteikästen der Anlagenbuchhaltung

Die Anlagenbuchhaltung hält den Bestand die Abschreibungen der vorhandenen Sachanlagen fest.

Jede einzelne Maschine und jedes Fahrzeug eines Unternehmens stellt eine einzelne Anlage dar. Die Anlagenbuchhaltung weiß immer über den Zustand, die vorhandene Menge und ihren Wert Bescheid und kann falls nötig Empfehlungen über Wartung und Neuanschaffung aussprechen.

Womit befasst sich die Anlagenbuchhaltung?

Die Anlagenbuchhaltung gehört strukturell zur Finanzbuchhaltung und wird auch als Teilbereich der Kosten- und Leistungsrechnung gewertet. Sie dient damit dem externen Rechnungswesen und dokumentiert die Art und die Veränderungen in den Anlagen eines Unternehmens. Eine Anlage wird dabei nach §247, Absatz 2 des Handelsgesetzbuches so definiert:

„Beim Anlagevermögen sind nur die Gegenstände auszuweisen, die bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen.“ Diese werden dann in der sogenannten Anlagenkartei erfasst, welche Teil der allgemeinen Sammelkonten der Buchhaltung ist – hier bekommt jeder Anlagewert eine einzelne Karte auf der neben dem Anschaffungsdatum und dem Anschaffungspreis auch die Abschreibungen, wie beispielsweise der Wertverlust, notiert werden. Diese Karten aus der Anlagenbuchhaltung bilden dann auch die Grundlage für die Inventur und die Aufstellung des Inventars als Teil des Jahresabschlusses.

Was sind die einzelnen Aufgaben der Anlagenbuchhaltung konkret?

In zwei großen Schlagwörtern könnte man das Tätigkeitsfeld der Anlagenbuchhaltung mit den Begriffen Bestanderfassung und Verbrauchserfassung zusammenfassen. Diese lassen sich mit den folgenden neun Punkten in die konkreten Aufgaben der Anlagenbuchhaltung aufschlüsseln:

  • Die Anlagenbuchhaltung dokumentiert den Bestand allgemein und die einzelnen Bewegungen des Sachanlagevermögens.
  • Sie ermittelt zum Stichtag des Jahresabschlusses den aktuellen Anlagevermögensbestand und legt die entsprechenden Bewegungen für die vergangene Rechnungsperiode gemäß den Anforderungen der Bilanz nieder.
  • Sie ermittelt die Abschreibungen (kalkulatorische, steuerliche, bilanzielle).
  • Die Anlagenbuchhaltung ermittelt den monetären Wert der Sachanlagen für die entsprechende Versicherung.
  • Sie ermittelt die Besitzsteuern.
  • Im Rahmen der Budgetplanung werden Investitions- und Abschreibungspläne erstellt. Mögliche Reparaturkosten werden gegen Neuanschaffungskosten abgewogen und dann entsprechende der Wirtschaftlichkeitsanalyse Entscheidungen auf Basis der Daten aus der Anlagenbuchhaltung gefällt.
  • Die Anlagenbuchhaltung ermittelt den Verteilungsschlüssel für die Kostenrechnung, soweit das Anlagevermögen davon betroffen ist.
  • Die Daten der Anlagenbuchhaltung bilden die Grundlage für die Inventur und wirken unterstützend für diese.

Die Anlagenrechnung als Instrument der Anlagenbuchhaltung

Mit der Anlagenrechnung bietet die Anlagenbuchhaltung dem Management die Informationen, die für Entscheidungen bezüglich neuer oder bereits bestehender Anlagen notwendig sind.

Dabei geht es unter anderem um den richtigen Anschaffungs- bzw. Ersatzzeitpunkt, die Auswahl einer Anschaffung aus einer größeren Menge von Alternativen, oder auch die Strategie der Instandhaltung und Wartung der einzelnen Sachanlagen. Dabei unterscheidet man zwischen der Wertrechnung und der Mengen- und Zeitrechnung.

Die Wertrechnung befasst sich dabei mit allen Kosten, die im Lebenszyklus einer einzelnen Anlage anfallen können. Von den Projektierungskosten während der Planung, über die Bereitstellungskosten, Nutzungs- und Anlagenverbesserungskosten bis hin zu den Ausmusterungskosten.

In der Mengen- und Zeitrechnung dagegen wird die konkrete Inanspruchnahme der einzelnen Sachanlagen über eine bestimmte Zeitdauer und in ihrer Intensität berechnet.