Die Bilanzbuchhalter Ausbildung

Die Bilanzbuchhalter Ausbildung
Die Bilanzbuchhalter Ausbildung wird im Fernstudium, in berufsbegleitenden Teilzeitlehrgängen und in Vollzeit angeboten. Am beliebtesten sind Fernstudiengänge und Lehrgänge in Teilzeit. Sie bieten den entscheidenden Vorteil, dass ein völliges Ausscheiden aus dem Beruf nicht notwendig ist. 

Die Ausbildung zum Bilanzbuchhalter ist keine klassische Berufsausbildung im Sinne des Berufsbildungsgesetzes. Es handelt sich um eine Aufstiegsfortbildung. Die Fortbildung zum Bilanzbuchhalter ist besonders anspruchsvoll. Wer die Prüfungen vor der IHK besteht, erntet für seinen Fleiß, sein Engagement und sein Durchhaltevermögen hohe Anerkennung. Die Jobaussichten und Verdienstmöglichkeiten sind sehr gut.

Bilanzbuchhalter sind in deutschen Unternehmen sehr begehrt. Sie gelten als ausgewiesene Spezialisten im Rechnungswesen mit viel praktischer Erfahrung.

Die beliebtesten Anbieter und Kurse im Überblick

Hier stellen wir Ihnen die beliebtesten Anbieter und Kurse vor. Diese Kurse sind besonders gut von Studenten und Absolventen bewertet worden. Die Erfahrungsberichte bieten einen authentischen Einblick in die Lehrmethoden des jeweiligen Anbieters. Die Weiterempfehlungsrate gibt an, wie viel Prozent der Studenten und Absolventen ihren Kurs weiterempfehlen würden. Fordern Sie das Infomaterial der Anbieter an und vergleichen Sie die Angebote, bevor Sie sich für einen Bilanzbuchhalter Lehrgang entscheiden.

Für wen eignet sich die Bilanzbuchhalter Ausbildung?

Künftige Bilanzbuchhalter benötigen vor allem Spaß an der Arbeit im Rechnungswesen. Eine gewisse Zahlenaffinität, Interesse für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und eine gute Auffassungsgabe für steuerliche Sachverhalte bilden die Basis dafür. Wenn Sie außerdem noch im Unternehmen Verantwortung übernehmen wollen, vielleicht ein Team in der Buchhaltung leiten möchten, dann ist eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter genau das richtige für Sie. Zum Titel "Geprüfter Bilanzbuchhalter IHK" führen weder Ausbildung noch Studium, nur die berufliche Weiterbildung endet mit einer entsprechenden Prüfung. Doch einfach wird es nicht.

Die Zulassung von der IHK erhält nur, wer die formalen Voraussetzungen erfüllt, entweder:

  • Eine dreijährige Ausbildung in einem kaufmännischen oder verwaltenden Beruf und danach eine kaufmännische Berufserfahrung von mindestens drei Jahren oder
  • Ein Studium der Wirtschafts- oder Betriebswirtschaftswissenschaft und eine anschließende zweijährige Berufspraxis oder
  • Eine sechsjährige Praxiserfahrung im kaufmännischen Bereich.

Die Lehrgänge erfordern ein hohes Maß an Selbstorganisation und Durchhaltevermögen. Leider sind die Durchfallquoten der IHK-Prüfungen sehr hoch, in manchen Jahren lagen sie über 50 Prozent.

Besonderheiten der Ausbildung, die Sie kennen sollten!

Im Rechnungswesen gibt es viele verschiedene Titel und Berufsbezeichnungen. Buchhalter, Finanzbuchhalter, Kreditoren- und Debitorenbuchhalter, Anlagenbuchhalter und Lohnbuchhalter. Die kleinen, aber feinen Unterschiede sind den meisten Arbeitgebern nicht bewusst. Der Bilanzbuchhalter ist der Steuer- und Finanzexperte im Unternehmen und bereitet Jahresabschlüsse direkt für den Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer vor. Die Lehrgänge der verschiedenen Schulungsinstitute bereiten auf die Prüfungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) vor, sie müssen darauf mit ihrem Inhalt und dem Zeitplan abgestimmt sein. Die Institute bieten jedoch auch eigene Prüfungen an. Unternehmen legen aber auf die bestandenen Prüfungen der IHK großen Wert. Deren hoher Schwierigkeitsgrad und die daraus resultierenden Durchfallquoten sind bekannt. Wer sich durchsetzt, der kann etwas. Legen also Sie auch großen Wert auf ein IHK Zertifikat. Dieses ist deutlich angesehener als ein Bilanzbuchhalter Zertifikat eines Anbieters.

Die IHK-Prüfungen finden stets deutschlandweit zeitgleich statt, jeweils an zwei Terminen im Frühjahr und im Herbst. Dabei gibt es einen Teil A und einen Teil B, in denen mehrstündige Klausuren zu den einzelnen Studienfächern geschrieben werden. Nur Absolventen, die diese Teile erfolgreich abgeschlossen haben, lässt die IHK zu einer mündlichen Prüfung, dem Teil C, zu.

Welche Studieninhalte erwarten mich in der Ausbildung?

Die Prüfungsinhalte der IHK geben den Fächerkanon für die Ausbildung als Bilanzbuchhalter vor. In den letzten Jahren hat die IHK ihre Prüfungsordnung komplett überarbeitet und gleichzeitig modernisiert.

Die IHK gliedert den umfangreichen Ausbildungsinhalt in 6 Blöcke: 

  1. Erstellen einer Kosten- und Leistungsrechnung und zielorientierte Anwendung
  2. Finanzwirtschaftliches Management
  3. Erstellen von Zwischen- und Jahresabschlüssen und des Lageberichts nach nationalem Recht
  4. Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards – Grundlagenteil
  5. Steuerrecht und betriebliche Steuerlehre
  6. Berichterstattung; Auswerten und Interpretieren des Zahlenwerks für Managemententscheidungen

Die ersten 2 sehr praxisnahen Schwerpunkte sind im Prüfungsteil A enthalten. Die Weiterbildung vermittelt hier betriebswirtschaftliche Grundlagen, es geht um Kosten und Gewinn, um Kalkulationen und Deckungsbeiträge. Im Finanzmanagement erstellen die Absolventen Liquiditäts-und Rentabilitätspläne, berechnen Investitionsbedarf und entscheiden zwischen verschiedenen Investitionsmöglichkeiten.

Im Prüfungsteil B sind die Inhalte theoretischer. Es geht um Steuern und Steuererklärungen von Unternehmen unterschiedlicher Formen, um Jahresabschlüsse nach deutschem Handels- und Steuerrecht und um die Grundlagen internationaler Abschlüsse. Studenten müssen alle Lösungen für die Sachverhalte auf der Grundlage der entsprechenden Gesetzestexte erarbeiten. Ein Schwerpunkt ist außerdem die Auswertung der Daten, um sie für Entscheidungen des Managements zu nutzen.

Im Prüfungsteil C greift die IHK eine Fragestellung aus dem gesamten Inhalt noch einmal auf und erbittet nach einer kurzen Vorbereitungszeit einen Fachvortrag dazu. Ein Prüfungsgespräch schließt sich dann an. Geprüfte Bilanzbuchhalter können später eine Zusatzqualifikation „Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards“ ablegen.

Ablauf und Organisation der Bilanzbuchhalter Ausbildung

Interessenten für die Ausbildung finden verschiedene Wege zum Bilanzbuchhalter. Da sich Vollzeitkurse meist nur für Arbeitslose eignen, wählen die meisten Interessenten eine nebenberufliche Weiterbildung. So können sie die behandelten Themen auch gleich in der Praxis anwenden. Regionale Schulungsinstitute bieten oft Teilzeitkurse an, die an 2 Abenden in der Woche und / oder am Samstag stattfinden. Der Aufbau der Seminare muss sich an den Prüfungen der IHK orientieren, die Reihenfolge ist hier festgeschrieben!

Zeitlich flexibler sind Absolventen eines Fernstudiums oder eines Online-Kurses. Allerdings müssen sie auch besonders viel Motivation und Durchhaltewillen mitbringen. In den letzten Jahren verbesserten sich allerdings dank Internet und e-Learning-Plattformen die Möglichkeiten für die Lehrgangsteilnehmer, direkt mit den Dozenten in Kontakt zu kommen. Optional bieten einige der Schulungsinstitute Kompaktseminare an, in denen sie Wissen konzentriert vermitteln und auf Prüfungen punktgenau vorbereiten.

Eines haben jedoch Teilzeitkurs und Fernstudium gemeinsam: Absolventen müssen genügend Zeit einplanen. Die Inhalte sind umfangreich und anspruchsvoll. Gerade im zweiten Teil erfordern die komplexen steuerlichen Themen einen enormen Aufwand. Wiederholungen und Vertiefungen sind unbedingt notwendig. Für das Studium und für eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung einschließlich C-Teil ist eine Gesamtstudienzeit von zwei Jahren realistisch. Eine wöchentliche Studienzeit von etwa 15 Stunden müssen künftige Bilanzbuchhalter dafür aufbringen.

Welche Kosten müssen Studenten aufbringen?

Die meisten Studenten finanzieren ihre Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter selbst, nur wenige erhalten Zuschüsse von ihrem Arbeitgeber. Die Kosten für die Kurse sind sehr unterschiedlich und richten sich natürlich auch nach der Studiendauer. Teilzeitkurse bei privaten Anbietern oder auch bei der IHK selbst kosten zwischen 3.500 und 4.500 €. Hinzu kommen Fahrtkosten zum Veranstaltungsort und Ausgaben für Literatur. Für Fernstudien bezahlen Studenten Preise zwischen 1.600 € und 3.600 €.

Hier lohnt sich ein genauer Blick auf die Preisgestaltung.

  • Sind die Gesetzestexte und Präsenzseminare bereits enthalten?
  • Wie gut ist der Support und darf die Regelstudienzeit kostenfrei überschritten werden?
  • Sind die Prüfungsgebühren bereits in den Gesamtkosten enthalten?

Für die berufliche Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter haben Sie einen Anspruch auf Meister-BAFÖG. Regional gibt es weitere Fördermöglichkeiten.

Unser Fazit zur Bilanzbuchhalter Weiterbildung

Bilanzbuchhalter übernehmen in Unternehmen einen umfangreichen und verantwortungsvollen Aufgabenbereich. Diese Fachkräfte sind in der deutschen Wirtschaft gefragt wie nie. Die Jobaussichten mit dieser Qualifikation sind hervorragend. Die Weiterbildung ist jedoch zeitintensiv und anspruchsvoll.

Mit viel Engagement und Fleiß können die Prüfungen dennoch erfolgreich gemeistert werden. Auf zwischenzeitliche Schwierigkeiten oder Motivationsprobleme sollten sich Absolventen, ihre Familie und Freunde jedoch einstellen. Die Kosten sind eine Investition in die berufliche Zukunft, die mit einem höheren Verdienst wieder wettgemacht werden.