Sicherlich hat letztendlich jeder mit der Zeit seine eigenen Lernmethoden entwickelt. Dennoch schadet es nicht, seine eigene Lernstrategie einmal zu überdenken. Vielleicht kann man den ein oder anderen Tipp für die eigene Prüfungsvorbereitung nutzen.
Unsere Empfehlung: Lernen Sie nicht nur für die IHK Prüfung. Bleiben Sie während des gesamten Kurses am Ball und interessieren Sie sich für den Lernstoff. Dann brauchen Sie diese Themen für die Prüfungsvorbereitung nur nocheinmal wiederholen und festigen.
Schritt 1: Die Checkliste
Bevor Sie wild drauf los lernen, sollten Sie sich zunächst darüber klar werden, welche Themengebiete prüfungsrelevant sind. Diese Prüfungsinhalte sollten dann den entsprechenden Prüfungsteilen zugeordnet werden. Hieraus lässt sich leicht eine Checkliste erstellen, die den eigenen Lernfortschritt permanent zeigt. Gleichzeitig motiviert das Abhaken der Checkliste jeden Tag aufs Neue.
Schritt 2: Der Zeitplan
In einem zweiten Schritt ist es nun sinnvoll, sich einen Zeitplan zu erstellen. An welchen Tagen möchte ich welches Themengebiet lernen. So entgehen Sie der Gefahr, dass Ihnen kurz vor der Prüfung die Zeit zum Lernen davonläuft. Das Wichtigste an so einem Zeitplan ist jedoch, dass er gezielt Freizeitphasen, Pausen und auch Belohnungen enthält, die unbedingt eingehalten werden sollten.
Niemand kann 24 Stunden am Tag nur lernen. Denken Sie an regelmäßige Pausen und belohnen Sie sich für jeden Lernfortschritt.
Dieser Zeitplan kann auch einen kompletten Tag Freizeit vorsehen. Wer wochenlang nur lernt und sich in den eigenen 4 Wänden einigelt, ist irgendwann so genervt, dass er die Bücher in die Ecke wirft.
Erholung ist daher genauso wichtig wie regelmäßiges Lernen. Ablenkung beruhigt außerdem die Nerven, die mit dem Näherrücken der Prüfung doch ziemlich angespannt sein werden. Beim Erstellen des Zeitplans sollte beachtet werden, dass nicht sämtliche Fächer quer durcheinander gelernt werden. Das Lernen sollte strukturiert ablaufen. Deshalb ist es sinnvoll sich pro Tag immer nur mit den Themen eines Faches zu beschäftigen. Als Lernunterlagen gut geeignet sind vor allem die Zusammenfassungen der Themenbereiche, die man (im Optimalfall) schon für die einzelnen Kursarbeiten erstellt hat. Das erspart eine erneute Zusammenfassung des Prüfungsstoffes. Zum Lernen von Formeln ist das Schreiben von Karteikarten übrigens sehr sinnvoll.
Schritt 3: Die Lernphase
- Halten Sie sich an Ihren Zeitplan. Auch wenn dies banal klingen mag. Es ist bestimmt nicht einfach. Versuchen Sie Ihrem Umfeld klar zu machen, dass Sie momentan weniger Zeit haben und konzentrieren Sie sich auf die Prüfungsvorbereitung.
- Gründen Sie eine Lerngruppe und treffen Sie sich regelmäßig, um offene Fragen zu klären. Erklären Sie sich Aufgaben gegenseitig. Gemeinsam lernt es sich einfacher und es macht mehr Spaß.
- Wichtig: Wiederholen Sie den Lernstoff zu Hause und nicht in der Gruppe. Nur alleine haben Sie Ruhe, um sich den Stoff einzuprägen.
- Suchen Sie Rat in Foren und Facebook Gruppen. Es gibt mittlerweile einige Communities, in denen sich alles um die Bilanzbuchhalter Prüfung dreht. Ein Beispiel ist das Bilanzbuchhalter Forum dieser Seite.
- Schauen Sie sich Videos und Tutorials auf Youtube an. Daniel Lambert hat sehr viele Themengebiete in seinen Videos verständlich erkläutert.
- Wenn nötig, besorgen Sie sich Zusatzliteratur. Es gibt viele gute Bücher, Skripte und Zusammenfassungen zur IHK Prüfungsvorbereitung.
Schritt 4: Der Abend vor der Prüfung
Egal wie früh man angefangen hat zu lernen, irgendwas fällt einem immer noch ein, was man noch nicht 100-prozentig weiß, aber trotzdem: Jedes Vorbereiten muss irgendwann mal ein Ende haben und das spätestens am Tag vor der Prüfung. Dieser Tag sollte ganz entspannt ablaufen ohne jeglichen Lernstress.
Schritt 5: Der Morgen der Prüfung
Und dann ist er da. Der große Tag an dem die IHK Prüfung stattfinden wird. Sämtlicher Stress am Morgen der Prüfung sollte ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund sollten Sie den Weg zum Prüfungsort schon einmal abgefahren sein, sofern Sie ihn nicht bereits kennen. Außerdem sollte alles, was zur Teilnahme an der Prüfung benötigt wird, wie Taschenrechner, Schreibmaterialien, die Prüfungseinladung und der Personalausweis schon gepackt sein, damit die Suche danach Sie nicht am Morgen der Prüfung in Stress versetzt.
Für eine erfolgreiche Prüfung ist Pünktlichkeit eine absolute Voraussetzung. Deswegen sollten Sie für den Weg mehr Zeit als nötig einkalkulieren.
Nehmen Sie lieber eine Bahn oder Bus zu früh als zu spät. So ersparen Sie sich auch unnötige Aufregung vor der Prüfung.
Eines sollte auf jeden Fall von jedem beherzigt werden - am Tag der Prüfung wird nicht mehr in die Lernunterlagen geschaut - denn das verursacht nur unnötige Nervosität.
Schritt 6: Der Tag der Prüfung
- Lassen Sie sich nicht von anderen Prüfungsteilnehmern verrückt machen. Gehen Sie Diskussionen über mögliche Prüfungsthemen aus dem Weg und bleiben Sie ruhig.
- Wenn Sie die Prüfung in der Hand halten, beginnen Sie nicht direkt mit der ersten Aufgabe. Verschaffen Sie sich einen kurzen Überblick über die Prüfung und schätzen Sie grob ein, wie lange Sie für die einzelnen Aufgaben benötigen.
- Konzentrieren Sie sich auf die Aufgaben und bleiben Sie so ruhig wie möglich.
- Beantworten Sie jede Aufgabe, auch wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Lösung richtig ist.
- Wenn mehrere Beispiele oder Punkte angeführt werden sollen, nennen Sie nicht mehr als verlangt. Die meisten Prüfer hören bei der Pflichtanzahl auf zu lesen. Wenn dann das richtige Argument als letztes genannt wird, wird es meist nicht gewertet.
- Bei einem Blackout keine Zeit verlieren sondern zur nächsten Frage übergehen. Versuchen Sie diese Frage später zu lösen.
- Verwenden Sie Fachbegriffe und zeigen Sie dem Prüfer, dass Sie Ahnung vom Thema haben. Umschreiben Sie Begriffe nur, wenn Ihnen der Fachbegriff nicht einfällt
- Folgen Sie bei Multiple Choice Aufgaben der ersten Eingebung, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Ändern Sie nicht wieder und wieder Ihre Antwort. Das kostet wertvolle Zeit.
- Nutzen Sie die Prüfungszeit bis zum Schluss aus und lesen Sie sich alle Aufgaben und Ihre Antworten noch einmal durch. Prüfen Sie nocheinmal kritisch, ob Sie die Fragestellung richtig verstanden haben und ob Ihre Antwort korrekt ist.
- Befolgen Sie genau die Anweisungen der Prüfungsleitung. Es wäre sehr ärgerlich, wenn Sie die Prüfung wegen einer Unachtsamkeit abbrechen müssen.
- Nutzen Sie die Pausen zwischen den Prüfungen als Erholung und versuchen Sie sich zu entspannen. Denken Sie nicht über die vergangene Prüfung nach und ärgern Sie sich nicht über falsche Antworten.
Schritt 7: Die mündliche Prüfung
Bei der mündlichen Prüfung gilt es, sich zu präsentieren und zu zeigen, dass Sie den Lernstoff tatsächlich verstanden haben. Bereiten Sie sich auf die mündliche Prüfung genauso gründlich vor, wie auf die schriftliche. Grundsätzlich gilt: Die Prüfer sind für den Prüfling und nicht gegen ihn. Somit versuchen sie auch, das bestmögliche Endergebnis zu erreichen. Besonders wichtig bei einer mündlichen Prüfung ist, das Wissen richtig rüberzubringen.
Antworten Sie präzise auf Fragestellungen und reden Sie nicht um den heißen Brei herum.
Überlegen Sie in Ruhe, bevor Sie eine Frage beantworten und legen Sie sich wichtige Sätze zurecht. Sprechen Sie in kurzen und klar verständlichen Sätzen. Vermeiden Sie Sätze wie "Ich würde sagen, dass ..." Treten Sie überzeugend auf. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und versuchen Sie den Prüfer von Ihrem Fachwissen zu überzeugen.
Noch ein gut gemeinter Rat: Der erste Eindruck zählt. Die Prüfer machen sich ein erstes Bild, wenn Sie den Prüfungsraum betreten. Dieser erste Eindruck kann nur auf der äußeren Erscheinung sowie Ihrem Verhalten basieren. Betreten Sie selbstsicher den Raum. Seien Sie höflich und zuvorkommend und begrüßen Sie die Prüfer. Erscheinen Sie in angemessener Kleidung und suchen Sie Blickkontakt mit den Prüfern.
Angemessene Kleidung heißt: Kein Schwimmbadoutfit, auch wenn die Prüfung im Sommer bei 30°C stattfindet. Wenn Jeans, dann eine ohne Löcher und nach Möglichkeit auch nicht zu extrem ausgeblichen. Miniröcke und das kurze Schwarze sind absolut tabu. Generell gilt, eher schlicht als zu aufreizend - schließlich sind viele Prüfer nicht mehr die Jüngsten.
Schritt 8: Das Ziel
Sie haben die Prüfung hinter sich. Denken Sie nicht mehr über die Prüfung nach und spekulieren Sie nicht über mögliche Ergebnisse. Entspannen Sie sich. Sie sind jetzt definitiv urlaubsreif. Gönnen Sie sich ein paar Tage Auszeit und treffen Sie sich mit Freunden oder Familie.
Wenn Sie ein paar dieser Prüfungstipps beherzigen, haben wir keinen Zweifel daran, dass Sie die Prüfung bestehen werden. Und wenn doch nicht: Wagen Sie einen zweiten Anlauf. Sie wissen ja jetzt, wie es funktioniert.
IHK Prüfung nicht bestanden?
Sie haben die IHK Bilanzbuchhalterprüfung nicht bestanden? Dann haben Sie laut §7 "Wiederholen der Prüfung" der Prüfungsordnung die Möglichkeit die Prüfung bis zu 2x zu wiederholen. Wenn Sie insgesamt 3 Mal durchgefallen sind, gibt es aktuell leider keine Möglichkeit mehr an der IHK Prüfung teilzunehmen.