Weiterbildung zum Personalfachkaufmann (IHK)

Weiterbildung zum Personalfachkaufmann (IHK)

Unser gesellschaftliches Leben hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant verändert. Die Anstellung auf Lebenszeit, wie sie früher durchaus üblich war, gibt es heute kaum noch. Der Arbeitsmarkt erfordert flexible Mitarbeiter, die gut ausgebildet sind und sich neuen Anforderungen schnell anpassen können. Die Suche von geeigneten Mitarbeitern, ihre Auswahl und ihre Entwicklung sind die verantwortungsvollen Aufgaben eines Personalfachkaufmannes.

Was macht die Weiterbildung zum Personalfachkaufmann so beliebt?

Die Anforderungen an die Personalabteilungen der Unternehmen sind hoch, die Aufgaben jedoch vielseitig und interessant. Als Personalfachkaufmann organisieren sie die Personalarbeit und leiten diese auf der Grundlage rechtlicher Bestimmungen. Dazu gehören die Personalplanung, das -marketing und das Personalcontrolling. Die Entwicklung von Mitarbeitern, die Förderung ihrer Stärken und das Minimieren ihrer Schwächen stellen dabei eine besondere Herausforderung dar.

Personalabteilungen besitzen viele Kompetenzen in den Unternehmen, sie sind auch für die korrekte Abrechnung der Löhne und Gehälter verantwortlich. Auch die Beurteilung der Mitarbeiterleistungen gehört zu ihren Aufgaben.

Auf diese anspruchsvollen Tätigkeiten bereitet eine berufliche Aufstiegsqualifikation die künftigen Personalleiter gründlich vor. Notwendig für den Beruf sind eine gute Menschenkenntnis sowie Verständnis für kaufmännische Abläufe. Die Zukunftsaussichten in diesem Bereich sind sehr gut. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es vor allem in der Industrie, in der Dienstleistungsbranche und im Handel. Auch Zeitarbeitsfirmen melden immer mehr Bedarf an Personalfachkaufleuten an, um geeignete und engagierte Mitarbeiter zu finden.

Die Verdienstmöglichkeiten sind hervorragend. Bundesweite Gehaltsvergleiche ermittelten eine durchschnittliche Entlohnung der Personalkaufleute von circa 3.000 Euro im Monat.

Ist die Personalfachkaufmann Weiterbildung das Richtige für mich?

Gute Voraussetzungen für diese berufliche Aufstiegsqualifikation bringen Mitarbeiter der Personalabteilungen mit, wenn sie bereits eine Berufsausbildung der Personaldienstleistungswirtschaft abgeschlossen und Berufserfahrung gesammelt haben. Auch eine kaufmännische oder verwaltende Ausbildung ermöglicht es, die Prüfungen vor der IHK abzulegen. Dann müssen Absolventen jedoch mehrere Jahre berufliche Praxis in der Personalabteilung nachweisen. Außerdem verlangt die IHK den Nachweis der Ausbildereignung.

Personalfachkaufleute müssen sich sehr gut auf andere Menschen einstellen können, ihnen gut zuhören und Beweggründe für Handlungen erkennen. Die Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren und zu begeistern, unterstützt die erfolgreiche Arbeit in der Personalabteilung. Für Personalfachkaufleute müssen Verschwiegenheit, Integrität und Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber selbstverständlich sein.

Für die Prüfungen vor der IHK müssen die Teilnehmer sehr viel Fleiß aufbringen. Die Inhalte der Vorbereitungskurse sind jedoch sehr praxisbezogen, so dass die Quote der erfolgreich bestandenen Prüfungen als Personalfachkaufmann/-frau recht hoch ist. Sie liegt jährlich bei etwa 80 Prozent. Wer jedoch nicht viel Zeit, Energie und Willen für die Prüfungsvorbereitung aufbringen kann, für den ist die Weiterbildung nicht geeignet.

Welche Anbieter haben empfehlenswerte Kurse im Angebot?

Für die Vorbereitung auf die Prüfung empfehlen die Industrie- und Handelskammern, einen speziellen Lehrgang zu besuchen. Private Bildungsträger, die Handwerkskammer und auch die IHK veranstalten regelmäßig Weiterbildungskurse für Personalfachkaufleute in Voll- oder auch in Teilzeit. Auch Fernschulen bieten entsprechende Kurse an. Hier sind Absolventen nicht an feste Lernzeiten gebunden.

Wir haben für Sie eine Liste mit beliebten Kursen und Anbietern zusammengestellt.

Welche Studieninhalte erwarten mich?

Personalfachkaufleute sind die Spezialisten im Personalwesen aller wirtschaftlichen Bereiche. Die Weiterbildung bereitet die Absolventen auf anspruchsvolle Aufgaben im mittleren Management von Unternehmern in Industrie, Handel oder Dienstleistungsgewerbe vor. Dazu gehören die Führung der Personalabteilung, die Koordination der Ausbildung innerhalb des Unternehmens und die gezielte Entwicklung von Mitarbeitern. Die Prüfungen vor der IHK beziehen sich auf wichtige Schlüsselqualifikationen der künftigen Personalfachkaufmänner und -frauen.

Die Inhalte der Weiterbildung im Detail:

  • Organisation und Durchführung der Personalarbeit einschließlich wichtiger Arbeitstechniken und effektivem Zeitmanagement
  • Rechtliche Rahmenbedingungen des Personalwesens unter Beachtung des Arbeitsrechts, der Sozialversicherung und der Entgeltabrechnung
  • Personalbeschaffung unter den Aspekten der strategischen Unternehmensplanung, Personalcontrolling und -marketing
  • Führungsmodelle und Instrumente der Personalentwicklung, Grundsätze moderner Lern- und Arbeitsorganisation, Kompetenzentwicklung der Angestellten und ihre Beurteilung
  • Ausbildung der Ausbilder

Die Weiterbildung vermittelt neben den theoretischen Grundlagen viele praktische Methoden der Mitarbeiterführung. Dazu zählen auch verschiedene Lerntechniken, das Zeitmanagement und das Gedächtnistraining. Stets nennen die Dozenten zu den theoretischen Sachverhalten auch konkrete Beispiele. Fallübungen und Projektarbeiten runden die Lehrveranstaltungen ab.

Ablauf der beruflichen Aufstiegsqualifikation

Die Personalspezialisten der IHK empfehlen als optimale Vorbereitungszeit auf die Prüfung zum Personalfachkaufmann etwa 700 Unterrichtsstunden. Wie diese Lernzeit organisiert wird, hängt vor allem vom Studenten selbst ab.

Vollzeitkurse können nur Beschäftigungslose nutzen, nur selten stellen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter für die Weiterbildung frei. Solche Intensivlehrgänge gehen über 10 bis 12 Wochen. Samstags- oder Abendkurse dauern etwa 12 Monate. Viele Mitarbeiter der Personalbüros entscheiden sich für ein Fernstudium, weil sie dann ihre Zeit frei einteilen können. Fernstudienanbieter empfehlen eine Vorbereitungszeit von 15 bis 20 Monaten. Einige von ihnen bieten auch selbst Prüfungen an. In der Regel gehört zu einem Fernstudium als Personalfachkaufmann/-frau auch ein verbindliches Seminar, in dem Inhalte konzentriert wiederholt werden.

Die institutseigenen Prüfungen werden in der Wirtschaft meist nicht anerkannt, weil ihnen die Vergleichbarkeit fehlt. Die Prüfung vor der IHK berechtigt erfolgreiche Absolventen, den Titel „Geprüfter Personalfachkaufmann/-frau (IHK)“ zu führen, welcher in der Praxis ein hohes Ansehen genießt.

Was kostet eine Weiterbildung zum Personalfachkaufmann?

Die Gebühren für die berufliche Qualifikation müssen die Absolventen als eine Investition in die Zukunft betrachten. Für Abend- und Samstagslehrgänge oder auch für Intensivlehrgänge in Vollzeit müssen sie zwischen 2.500 und 3.500 Euro aufbringen. Hinzu kommen Fahrtkosten zum Veranstaltungsort.

Für Fernstudiengänge verlangen die Veranstalter etwa 2.600 Euro. Literatur und Gebühren für die IHK-Prüfung sind in diesen Beträgen meist nicht enthalten, sie kosten extra. Hier müssen Interessierte auch die Prüfungsgebühr für die „Ausbildung der Ausbilder“ noch hinzurechnen, die um 150 Euro kostet.

Die Weiterbildungsveranstaltungen können mit dem Meister-BaFöG gefördert werden, wenn die persönlichen Voraussetzungen vorliegen.

Unser Fazit: Lohnt sich die Weiterbildung?

Vor Beginn eines Vorbereitungslehrganges müssen Interessenten alle Vor- und Nachteile genau abwägen. Die Kurse sind vor allem für Mitarbeiter der Personalabteilungen geeignet, die künftig gern Führungsaufgaben übernehmen möchten. Für die Prüfung vor der IHK benötigen sie mehrere Jahre Berufserfahrung.

Für die Weiterbildung sprechen die guten Karriere- und Verdienstchancen nach erfolgreichem Abschluss. Die Gebühren für den Lehrgang und seine Nebenkosten müssen als Investition in die Zukunft betrachtet werden. Sie werden sich später auszahlen. Größte Hürde für die Teilnehmer der Qualifikation ist der hohe Zeitaufwand für das Lernen. Hier müssen sie viel Freizeit und auch so manchen Urlaubstag opfern. Durchhaltewillen und Selbstdisziplin sind also unbedingt erforderlich. Familie, Freunde, Kollegen und auch der Arbeitgeber müssen dafür Verständnis aufbringen.